Samstag, 14. Juli 2012

DUKAN-Diät

Bevor ich letzten Herbst nach Schweden gezogen bin, habe ich beschlossen, auch die über 10 Jahre angesammelten überflüssigen Kilo loszuwerden. Bei einer Körpergröße von 1,72 sind 71 Kilo zwar keinesfalls ein Drama, allerdings wurde der Kleiderschrank immer voller. Tolle Sachen in Gr. 36 wollte ich nicht weggeben. Da ich mich jedoch in dem einen oder anderen Teil wie eine Knackwurst gefühlt habe, wurde natürlich fröhlich weitergeshoppt. Als dann die Gr. 38 immer enger wurde, beschloss ich, die DUKAN-Diät auszuprobieren.

Ich bin keine Verfechterin des Twiggi-Looks und leckerem Essen auch nicht abgeneigt. Mein persönliches Wohlfühlgewicht um die 20 war 59 Kilo. Das galt es ungefähr zu erreichen.

Von Juni bis Ende September habe ich dann 11 Kilo abgenommen. Freilich war es nicht leicht, auf Kohlenhydrate fast gänzlich zu verzichten. Hungern musste ich allerdings nie und der beste Effekt - noch vor der Gewichtsabnahme - war, dass sich meine Magenbeschwerden (immer wieder auftretende Gastritis seit meinem 16. Lebensjahr) zunehmend und auffallend verringerten.

Der französische Arzt Dr. Dukan beschreibt die Diät, die in Europa besonders durch Kate Middleton bekannt wurde, wie folgt:

Es gibt 4 Phasen. Die Dauer der einzelnen Phasen kann man sich auf www.dukandiaet.com berechnen lassen. In der ersten Phase (Attack-Phase) (max. 10 Tage - hängt vom Abnahmegewicht ab) wird ausschließlich Eiweiss gegessen. Dabei ist zu beachten, dass alle Produkte fettarm sind. Die 100 erlaubten Nahrungsmittel findet man zusammengefasst auf einer Liste, die ich damals noch einfach im Internet runtergeladen habe. Nun gibt es bereits ein Buch bzw. kann man auf www.dukandiaet.com Mitglied werden. (Wer eine Abschrift meiner Liste bzw. der Rezeptesammlung haben möchte, kann mir gerne Bescheid geben.)

Bereits in diesen ersten Tagen (bei mir waren es 4) der Diät habe ich an Gewicht verloren. Allerdings braucht man sich hier nichts vormachen: Es war lediglich Wasser. Nun stellt der Körper auf Ketose um. Da sich keine/kaum Kohlenhydrate (funktioniert bis etwa 50 g) zur Energiegewinnung im Körper befinden, kommt es zu einem erhöhten Abbau von Fettsäuren zu Ketonkörpern in der Leber als Alternative zur Bereitstellung von Traubenzucker aus dem Abbau von Kohlenhydraten. Anfänglich war ich müde und habe mich schwach gefühlt. Hungrig war ich aber nie, da man in der Angriffs-Phase soviel essen darf, wie man möchte. Auch auf die Tageszeit muss nicht geachtet werden. Wichtig ist allerdings, dass man nicht zuwenig Kalorien zu sich nimmt und jeden Tag 1,5 Esslöffel Haferkleie isst. Dukan empfiehlt außerdem 20 Minuten Bewegung täglich. Ich habe mich allerdings kaum daran gehalten. Und selbstverständlich: viel Wasser trinken!

Die nächste Phase wird dann als Stärkungsphase (Cruising Phase) bezeichnet und sollte bis zum Erreichen des Zielgewichts durchgehalten werden. Zu den 100 erlaubten Lebensmitteln aus Phase 1 dürfen dann auch, allerdings nicht jeden Tag, bestimmte Gemüsesorten (keine stärkehältigen!) gegessen werden. Es gibt verschiedene Rhythmen, wie man den reinen Eiweisstag mit dem Eiweiss-Gemüse-Tag abwechselt. Ich habe 1:1 gewählt. Allerdings sind auch 2:2, 5:5 oder zB 7:7 möglich. Die Frage ist, wer hält es 7 Tage durch, nur fettarmes Eiweiss zu sich zu nehmen... Die Haferkleieration wird auf 2 Esslöffel pro Tag erhöht. Ich habe mit der Haferkleie meine Brötchen, die nicht mal so schlecht schmecken, gebacken. In fettarmen Joghurt oder in Form von Pfannkuchen hat mich die Haferkleie nicht so überzeugt. Für die Verdauung ist die Kleie wirklich wichtig. Es kann besonders in der ersten Zeit zu Verstopfung oder aber auch Durchfall kommen. Die Haferkleie wirkt regulierend und da sie in Flüssigkeit aufquillt, auch sättigend.

Besonders der Käse ist mir abgegangen. In Österreich gibt es ja fettarmen Glundnern-Käse und Bierkäse. Zum Überbacken eignet sich der allerdings nicht. Ich habe dann 0% bzw. 7% Käse von Schärdinger gefunden. Die Konsistenz erinnert allerdings eher an Gummi und er schmeckt auch nicht gut. Da ich während meiner 2. Phase auch bereits oft in Schweden war, konnte ich mit einem breiten Grinsen bei Tisch sitzen. Hier gibt es 5 und 7%igen Käse, der wirklich schmeckt und die Konsistenz ist auch in Ordnung. Im Vergleich zu Österreich gibt es in Schweden allerdings nicht so viel Auswahl, was fettreduzierte Produkte anbelangt.

Immer wieder liest man, dass man nicht soviel Eier essen soll. Ich habe mich nicht daran gehalten und hatte bei der Blutuntersuchung während meiner Diät ein super Resultat. Das erste Mal seit Jahren, dass meine Cholesterin-Werte gepasst haben. Soviel zu den Eiern...

Die 3. Phase ist dann die Konsolidierungsphase. Sollte 10 Tage pro abgenommenes Kilo dauern und beginnt sobald das Wunschgewicht erreicht wurde. Ich muss hier zugeben, dass ich diese Phase anfänglich nicht bis zum Ende durchgezogen habe. Diese Phase ist wichtig, um dem JOJO-Effekt vorzubeugen. Und das kann ich nur bestätigen. Ich habe von eins auf zwei irgendwann in der 3. Phase wieder alles gegessen und habe schnell wieder 3 Kilos zugenommen. Dann hab ich mich allerdings wieder besonnen und mich an die Regeln gehalten. Eine Portion Obst am Tag zusätzlich ist erlaubt. Allerdings keine Trockenfrüchte, Bananen, Weintrauben und Kirschen. Weiters 2 Scheiben Vollkornbrot, ca. 40 g Käse pro Tag und 2 Portionen Stärke-Produkte pro Woche - allerdings keine Kartoffel oder Reis. Dann kann man außerdem noch 2 Genuss-Mahlzeiten pro Woche zu sich nehmen. Das bedeutet dann, dass auf Pizza und Co. nicht verzichtet werden muss. Da darf dann auch einwenig Wein getrunken werden. Die beiden Genuss-Mahlzeiten müssen mindestens durch eine Tagespause getrennt sein. Wichtig ist auch, dass sich die Mahlzeit nicht über den ganzen Tag verteilt. Alles - inkl. Dessert - muss auf einmal gegessen werden. Einmal in der Woche muss ein reiner Eiweisstag (wie in Phase 1) eingelegt werden. Von der Haferkleie müssen 2,5 Esslöffel verzehrt werden. Man kann diese Phase wirklich durchhalten.

Die letzte Phase (Erhaltungsphase) sollte ein Leben lang dauern. 3 Esslöffel Haferkleie am Tag und ein reiner Eiweisstag pro Woche.

Freilich habe ich in der Phase 2 auch mal daneben gehauen. Das habe ich dann mit einem zusätzlichen Eiweisstag "behoben". Da man bei der DUKAN-Diät nicht hungern muss, kann ich wirklich mein persönliches OK für diese Diät geben. Ich habe davor keine anderen Diäten ausprobiert. Höchstens, dass ich mal eine Mahlzeit durch einen Eiweissshake ersetzt habe.

Wer die Diät macht wird sehr schnell merken, dass man ab Phase 2 gerne zu Kochen anfängt. Das Würzen mit Kräutern wird zur reinen Freude. Länger als ein halbes Jahr würde ich die Diät nicht machen und davon raten auch einige Ärzte ab.

Ich mache nun keine Diät mehr und habe meine Ernährung auf LCHF (Low Carb High Fat) umgestellt. Meinem Magen geht es seither viel besser. :-)

SCHWEDEN, LCHF UND MEINE WENIGKEIT

Die Haarfarbe ändern kann jeder. In ein neues Land ziehen und ohne Pasta, Brot und Zucker leben, nicht alle.

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